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Limousine (W201):

Allgemeine Informationen zum Modell

Der Mercedes-Benz 190 war das Erste Modell der Daimler-Benz AG für die untere Mittelklasse und wurde als Kompaktklasse bezeichnet. Mit der Baureihe 201 und deren schlichter und strömungsgünstiger Karosserie wurde eine neue Formensprache bei Daimler-Benz eingeführt. Vorangegangen war die Erdölkrise von 1974, die deutlich machte, dass es Bedarf an kompakteren und sparsameren Fahrzeugen gibt. Trotzdem wurde Mercedes-typisch die Sicherheit groß geschrieben, so dass bspw. ABS und Fahrer-Airbag in die Ausstattungslisten schafften.

Mit der Einführung der Kompaktklasse 1982 war der neue Mercedes teilweise teurer als die ihm übergeordnete Baureihe 123, was auch zu Käuferzurückhaltung führte. Mit der Einführung weiterer Motorisierungen (190 D und 190 E 2.3-16) änderte sich das jedoch schnell und die Beliebtheit des Mercedes-Benz 190 wuchs rasch an. Die Raumlenker-Hinterachse feierte mit dem 190 Marktpremiere, bei der pro Rad 5 Lenker am Achsschenkel und hinteren Fahrschemel der Karosserie an jeweils einem Punkt gelagert sind, wodurch die Bewegungsfreiheit des Rades besser einstellbar und gezielt steuerbar wurde (Einstellungsmöglichkeit von Sturz und Vorspur). Mercedes-untypisch ist die Feststellbremse in Form einer Handbremse auf dem Kardanwellentunnel - der Ort wurde aufgrund des beschränkten Platzangebots im Fußraum gewählt. Außerdem neu war der Einarmwischer, der ab Herbst 1984 mit einer Hubtechnik ausgestattet wurde und somit eine bis zu 86%-ige Fläche der Frontscheibe abdeckte. Dieser Hubwischer wurde auch in den Baureihen 124, 202, 208 und 210 eingesetzt.

Die Motorisierung wurde über die Laufzeit des Modells immer wieder erweitert.Auf dem Pariser Autosalon wurde 1986 die neue Generation von Sechzehnventilern vorgestellt, die 16-Ventil-Motoren stammen aus der Kooperation mit dem Motorenentwickler Cosworth und wurden auf einigen Märkten auch als 190 E 2.3-16 Cosworth angeboten. Ab 1992 konnte auch der 190 E 3.2 AMG mit 172 kW (234 PS) über das Mercedes-Benz-Händlernetz gekauft werden.

Im September 1988 wurden im Rahmen der großen Modellpflege einige Änderungen vorgenommen, u.a. neue lackierte Stoßfänger und Seitenplanken („Sacco-Bretter“), neue Sitze mit Neigungsverstellung, neuer Polsterung mit Schaumkern statt Federkern, vorn höhenverstellbare Gurte, elektrisch beheizbarer Außenspiegel, rechts elektrisch verstellbar, hämatitfarben eloxierte Fenstereinfassungen. Im Frühjahr 1991 wurde die Auspuffanlage des 190 E 2.0 und 2.3 geändert, wodurch beide Varianten die durch den Katalysator verlorenen 3 kW zurückerhielten.

1992 erschien die Sondermodellreihe Avantgarde mit drei Modellen (Azzurro, Rosso und Verde), die in limitierter Stückzahl verkauft wurden. Besonderheit war die eine Ton-in-Ton-Metalliclackierung und eine auffällige Innenausstattung, bei der bspw. die Ziernähte auf jedem Sitz eine andere Farbe hatten. Der Schriftzug Avantgarde befindet sich bei allen Modellen rechts auf dem Handschuhfachdeckel. Vom 190 E 2.3 Azzurro (blau) gab es ca. 950 Stück, vom 190 E 1.8 Rosso (rot) ca. 2300 Stück und vom 190 D 2.5 Verde (grün) ca. 750 Stück.

Weitere Sondermodelle:

• 1989: 190 E 2.5-16 Evolution, 502 Stück, Blauschwarzmetallic
• 1990: 190 E 2.5-16 Evolution II, 502 Stück, Blauschwarzmetallic
• 1992: 190 E 1.8/2.3/3.2 AMG Berlin 2000, 190 Stück
• 1992: 190 E 1.8/2.3 DTM '92, Brillantsilber- oder Blauschwarzmetallic
• 1992: 190 E 3.2 AMG
• 1993: 190 E 1.8/2.3 Primavera, Grünmetallic der Avantgarde-Reihe (nur in der Schweiz)

In Großbritannien und Irland wurde diese Modelle 1993 als Limited Edition angeboten. In den USA wurden 700 Stück des 190 E 2.3 LE in Emerald Green und 700 Stück des 190 E 2.6 LE in Schwarz verkauft.

In Australien gab es von Oktober 1991 bis März 1994 das Modell Mercedes-Benz 180 E Limited Edition mit einer für Australien spartanischen Ausstattung. Der 180 E wurde für einen vergleichweise günstigen Preis von 45.450 AUD (ca. 40.000 DM) angeboten, der 190 E kostete bereits 63.200 AUD (ca. 56.000 DM). Hintergrund war der im Vergleich zur Konkurrenz sehr Hohe Preis für das Einstiegsmodell 190 E, der in Australien serienmäßig mit in Deutschland aufpreispflichtigen Extras gespickt war. Dem 180 E fehlten im Gegensatz zum dortigen 190 E unter anderem folgende Serienausstattungsmerkmale: ABS, elektrischen Fensterheber, elektrische Sitzverstellung, Tempomat, Mehrwege-Lautsprechersystem. Servolenkung, Klimaanlage und Zentralverriegelung blieben hingegen Standard.

Modell- und Motorenpalette

KAT = Ausführung mit Katalysator, RÜF = Ausführung zur KAT-Nachrüstung, ECE = Ausführung für Export ohne KAT, * nur in Australien, ** nur in den USA
Das durch die Einführung der Katalysatoren entstandene Leistungsdefizit 2.0- und 2.3-Modelle wurde 1991 durch Verwendung der Auspuffanlage des 190 E 2.6 ausgeglichen.

Preise im Überblick

Preise für Deutschland inkl. MwSt.
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